Herstellung der Papier-, Karton- und Pappenbahn

Aus den Faserstoffen, den Halb-Stoffen und den Hilfsstoffen entsteht der Ganzstoff. Der Ganzstoff wird verdünnt (Dichte 0,5 bis 2 %) und fließt auf die Papiermaschine.

2 Typen von Papiermaschinen
Sie unterscheiden sich hauptsächlich in den Sieben:

  1. Langsieb-Maschinen
  2. Rundsieb-Maschinen

1. Langsieb-Maschine

Die Langsieb-Maschine ist die häufigste Maschine.

Arbeitsablauf:

Der Faserbrei wird durch den Stoffauflauf gleichmäßig auf das Sieb verteilt. Das Sieb ist ein endloses Bronze- oder Kunststoffsieb. Es läuft horizontal über Rollen, Abstreicher und Saugkästen. Dabei wird der Faserbrei entwässert und es bildet sich ein Faservlies.

Am Ende wird das Faservlies wieder abgenommen.

Hinweis: 

Ober- und Unterseite des Papiers dürfen nicht verschieden sein.
Deshalb gibt es Doppelsieb-Maschinen.

Vorteile von Doppelsieb-Maschinen:
  • Das Wasser wird auf beiden Seiten abgezogen.
  • Sie arbeiten schneller.

Verwendung: Hygienepapiere, Zeitungspapiere, holzfreie Druck- und Schreibpapiere

2. Rundsieb-Maschinen

Die Rundsieb-Maschine wird seltener verwendet. Sie arbeitet langsamer und ist vor allem für hochwertige Papiere.

Arbeitsablauf:

Das Sieb hat eine Zylinder-Form. Der Zylinder dreht sich und läuft dabei durch eine Wanne mit dem Faserbrei. Eine dünne Faserschicht bleibt außen an dem Sieb hängen. Das Wasser tropft innen ab.

Nach ungefähr einer halben Umdrehung wird die Papierbahn von einem Filztuch abgehoben (abgegautscht). Das Filztuch läuft über ein Walzensytem.

Verwendung: Hochwertige Papiere, Spezialpapiere, Maschinenbüttenpapiere, Kartons und Pappen.

Teile der Langsieb- oder Rundsieb-Maschine
  • Siebpartie
  • Pressenpartie
  • Trockenpartie

Der Arbeitsablauf ist bei beiden Maschinen grundsätzlich gleich.

Siebpartie

In der Siebpartie fließt stark verdünnter Ganzstoff auf das Sieb. Er wird entwässert und bildet ein endloses, nasses Faservlies. Man nennt das „Blattbildung“.

Beim Entwässern lagern sich die Fasern auf dem Sieb ab und verfilzen miteinander. Dabei werden sie auch in der Lauf- oder Drehrichtung des Siebes ausgerichtet. Es entsteht die Laufrichtung des Papiers.

In der Siebpartie entsteht auch die Zweiseitigkeit des Papiers.

Es gibt eine Sieb-Seite und eine Filz-Seite.

  • Die Filz-Seite ist die Oberseite.
  • Die Sieb-Seite liegt auf dem Sieb und zeigt eine leichte Siebmarkierung = Unterseite.

Auf der Oberseite wird das echte Wasserzeichen eingedrückt.

Dafür braucht man einen Egoutteur . Ein Egoutteur ist eine Walze mit leichten Erhöhungen. Sie ist mit einem Siebgewebe bespannt. Die Erhöhungen bilden eine Form, wie bei einem Stempel. Die erhöhte Form wird gegen das nasse Papier gedrückt, so dass das Papier an diesen Stellen etwas dünner wird.

Pressenpartie

Wenn das Papier in die Pressenpartie kommt, hat es immer noch ungefähr 80 % Wasser. Nun wird die Papierbahn durch Pressdruck und Vakuum entwässert und verdichtet.

Trockenpartie

In der Trockenpartie enthält das Papier immer noch 40–50 % Wasser. Deshalb wird es jetzt schlangenförmig über dampfbeheizte Trockenzylinder geführt. Dabei verdunstet das Restwasser.

Meist läuft Papierbahn nach den Trocknen noch durch ein einfaches Glättwerk. Hier werden Unebenheiten des Papiers ausgeglichen und die Oberfläche leicht geglättet. Dieses Papier nennt man „maschinenglatt“.

Da das Papier in der Trockenpartie sehr warm wird, läuft es noch über Kühl-Zylinder.

 


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