Dicke der Farbschicht
1 µm = 0,001 mm - 1000 µm = 1 mm » Mehr Informationen zu diesem Begriff ...). Die übliche Dicke ist zwischen 1 und 2 µm dick.
Wenn man die gleiche Farbe unterschiedlich dick druckt, dann ändert sich der Farbton.
Beispiel:
Wird die Farbschicht bei Magenta dicker, dann bekommt sie einen Gelb-Stich.
Wird die Farbschicht bei Gelb dicker, dann bekommt sie einen Orange-Stich.
Druckfarben sind lasierend. Das heißt, sie sind durchscheinend und nicht deckend. Das Licht dringt in die Druckfarbe ein und trifft auf Farbpigmente. Die Farbpigmente absorbierenaufnehmen, aufsaugen (aufnehmen) mehr oder weniger viel Licht. Das beeinflusst den gedruckten Farbton.
Je nach Dichte der Pigmente und Dicke der Farbschicht trifft das Licht auf mehr oder weniger Pigmente.
Eine dicke Farbschicht absorbiert mehr Lichtanteile und reflektiert weniger als eine dünne Farbschicht. Dann sieht man einen dunkleren, gesättigten Farbton.
Rastertonwert
Rastertonwert 0 % = Fläche ohne Rasterpunkte
Rastertonwert 50 % = Der bedeckte Anteil ist 50 % der Gesamtfläche.
Rastertonwert 100 % = Vollton-Fläche (die Fläche ist vollständig mit Farbe bedeckt)
Wenn man verschiedene Farbtöne drucken möchte, verwendet man die klassische Rasterung.
Klassische Rasterung:
- konstante Rasterweite
- unterschiedliche Rasterpunkt-Größe, je nach TonwertDer Tonwert bezieht sich auf die unterschiedlichen Stufen zwischen Hell und Dunkel eines Farb-Bildes oder eines Schwarzweiß-Bildes.
Frequenzmoduliertes Raster (FM-Raster)
Merkmale:
- Die Größe der Rasterpunkte ist immer gleich.
- Die Anzahl der Rasterpunkte ist unterschiedlich.
- Es gibt keine feste Rasterwinkelung.
- Man kann mehr als 4 Farben zusammen drucken.
Vorteile:
- Kein Moiré, keine Rosetten
- Sehr gutes Druck-Ergebnis (sieht aus wie ein Foto)
- Mehr Details als beim AM-RasterAmplituden-moduliertes Raster
Nachteile:
- Technische Raster können nicht gleichmäßig dargestellt werden.
- Nachdrucke sind nicht 100% gleich wie der Erstdruck.
AM-Raster (amplituden-moduliert)
Merkmale:
- Die Größe der Rasterpunkte ist unterschiedlich.
- Bei dunklen Farben sind die Punkte größe, bei hellen Farben kleiner.
- Die Rasterwinkelung ist wichtig, damit man z.B. Hautfarben optimal wiedergeben kann.
Vorteile:
- Weniger Tonwert-Zuwachs
- Gleichmäßige Mitteltöne bei technischen Rastern
- Die ISO-Norm/PSO (Prozessstandard Offsetdruck) bezieht sich auf AM-Raster
- Nachdrucke sind genau gleich wie der Erstdruck.
Nachteile:
- Moiré bei falscher Rasterwinkelung
- Rosetten beim Übereinander-Drucken
- Weniger Details als beim FM-RasterFrequenz-moduliertes Raster.
Hybrid-Raster
Das Hybrid-Raster ist eine Kombination von AM-Raster und FM-Raster.
Anteile AM-Raster: Rasterwinkelung, Punktform, Dichte, Tonwert-Zuwachs
Anteile FM-Raster: Umstellung auf FM-Taster in den äußeren Lichtern und Tiefen
Vorteile:
- Sehr feine Details für technische Produkte
- Moiré und Rosetten sind nicht mehr sichtbar.
- Stabile Lichter und Tiefen, keine Spitzpunkte
- Flächen in Lichtern und Tiefen wirken glatt.
Nachteile:
- Nicht für alle Bedruck-Stoffe geeignet
- Gestrichene Papier-Oberflächen notwendig
Rastertonwert-Veränderung
Die Rasterpunkte werden vom Film über die Druckplatte und das Gummituch auf den Bedruckstoff übertragen. Dabei kann sich die Größe der Rasterpunkte ändern.
Folge: Auch der Tonwert der Rasterpunkte ändert sich.
Wie kann man die Rastertonwert-Veränderung möglichst klein halten?
Man muss in der DruckvorstufeAlle Prozesse vor dem Druck: z.B. Scanarbeiten, Datenaufbereitung, Retusche bzw. Bildbearbeitung, Layout, Ausschießen. Beim Offsetdruck die Plattenbelichtung bzw. Computer to Plate (CTP). Beim Tiefdruck die elektromechanische oder Lasergravur des Druckzylinders. Ziel: Druckform für das gewünschte Druckverfahren immer nach den gleichen Standards arbeiten. Das Druck-Produkt sieht dann aus wie die Druck-Vorlage.
Manchmal verursachen auch Druckschwierigkeiten Rastertonwert-Veränderungen.
Rasterpunkt-Zunahme und -Abnahme
Die Rasterpunkt-Zunahme oder -Abnahme ist die DifferenzUnterschied (z.B. zwischen zwei Zahlen) » Mehr Informationen zu diesem Begriff ... zwischen den Rastertonwerten aus dem Film oder aus den Daten und dem Druck-Ergebnis. Die Differenz kann man messen.
Vollerwerden
Vollerwerden = Rastertonwert-Zunahme beim Druck im Vergleich zum Film oder zu den Daten. Manchmal spricht man auch von Rasterpunkt-Verbreiterung.
Man kann das Vollerwerden mit Kontrollstreifen messen und visuelloptisch, sichtbar (mit den Augen) kontrollieren. Aber der Druck ist immer ein wenig voller als die Daten oder der Film.
Zusetzen
Zusetzen = nicht-druckende Stellen werden kleiner.
Mögliche Ursachen: Schieben oder Dublieren.
Spitzerwerden
Spitzerwerden = Rastertonwert-Abnahme des Drucks im Vergleich zu den Daten oder zum Film.
Rasterpunkt-Deformationen (Verformung)
Schieben:
Schieben = Die Form des Rasterpunktes ändert sich während des Druckens. Beispiel: Ein Kreis wird oval.
Doublieren:
Doublieren = Neben dem Rasterpunkt ist ein ungewollter Farbpunkt, wie ein Schatten. Ursache: Das Gummituch überträgt die Farbe nicht genau deckungsgleich.
Abschmieren:
Abschmieren = Die Farbe verschmiert, weil sie noch nicht richtig trocken ist.
Farb-Balance
Farb-Balance = Die Farbanteile gleich halten, damit keine Farb-Abweichungen entstehen.
Buntaufbau
Beim Buntaufbau werden alle grauen und dunklen Stellen aus Cyan, Magenta und Yellow (CMY) gemischt.
Beispiel:
70% Cyan, 58% Magenta, 58% Yellow ergibt Grau bzw. unbunt.
Man nimmt Schwarz für:
- bessere Tiefenzeichnung
- nicht für Grau-Anteile
Folge:
Die Flächendeckung kann sehr hoch werden, theoretisch bis zu einer Dichte von 400% (bei je 100% Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz). Praktisch möglich ist eine maximale Dichte von 375%.
Probleme bei zu hoher Dichte:
Schlechte Farb-Balance, Grautöne bekommen Farbstich, schlechteFarbannahme, schlechte Trocknung, hoher Pulver-Verbrauch.
Unbuntaufbau
Man nimmt Schwarz für:
- alle Grau-Anteile
- bunte Farben abdunkeln
- Tiefenzeichnung
Alle Farbtöne entstehen aus höchstens 2 Druckfarben plus schwarz.
Unbuntaufbau mit Buntfarben-Addition (UCA)
Schwarz allein bringt manchmal bei den dunkleren Grautönen nicht genug Bildtiefe. Dann nimmt man für diese Bereiche auch einen Unbunt-Anteil aus Cyan, Magenta und Yellow.
Der Unbuntaufbau (UCAUnbuntaufbau mit Buntfarben-Addition, Under Color Addition) ist abhängig von der Kombination Bedruckstoff und Druckfarbe.
Buntaufbau mit Unterfarben-Reduzierung (UCR, Under Color Removal)
Beim Buntaufbau im Bereich der neutralen Dreivierteltöne bis Schwarz sind hohe Anteile von Cyan, Magenta und Yellow. Dann ist die Flächendeckung sehr hoch.
Folge: schlechte Trocknung und schlechte Farb-Annahme
Gegenmaßnahme: UCRBuntaufbau mit Unterfarben-Reduzierung (Under Color Removal)
UCR: Man nimmt weniger Cyan, Magenta und Yellow und gleicht durch mehr Schwarz aus.
Beispiel:
Folge:
- Der Farb-Auftrag ist niedriger.
- Farb-Annahme, Trocknung und Tiefenbalance sind besser.
Buntaufbau mit Grau-Stabilisierung
Bunt aufgebaute Grautöne haben oft einen Farbstich.
Gegenmaßnahme: Grau-Stabilisierung
Die Cyan-, Magenta-, Yellow-Anteile werden im gesamten Bereich Grautöne und den angrenzenden Farbbereichen abgeschwächt. Man nennt das auch langes Schwarz.
„langes Schwarz“: ergänzt oder ersetzt die Buntfarben bis in den Lichterbereich.
„kurzes Schwarz“: ergänzt oder ersetzt die Buntfarben nur in den dunklen Tönen.
Graukomponenten-Reduzierung (GCR)
GCRGraukomponenten-Reduzierung (Grey Component Replacement, dt. Ersetzung der Grau-Anteile):
Cyan, Magenta und Yellow, die Grau ergeben, werden im neutralen und im farbigen Bereich durch Schwarz ersetzt.
Farb-Annahme und Farb-Reihenfolge
Farb-Annahme
Bei der Farb-Annahme geht es darum, wie die Farbe angenommen wird,
- wenn man auf eine schon bedruckte Fläche druckt oder
- wenn man direkt auf den Bedruckstoff druckt.
Man spricht auch von Farbannahme-Verhalten (TrappingFarbannahme-Verhalten, Überfüllen - Unterfüllen).
Beim Druck auf eine bedruckte Fläche unterscheidet man zwischen:
- Nass-auf-Trocken-Druck:
Die Druckfarbe wird auf bereits trockene Farbe gedruckt - Nass-in-Nass-Druck:
Die Druckfarbe wird auf die noch nasse Farbe gedruckt.
Der Druck auf einer Mehrfarbenmaschine ist immer ein Nass-in-Nass-Druck.
Farb-Reihenfolge
Wenn die Farben aufeinander gedruckt werden, dann ist die Reihenfolge sehr wichtig. Wenn man diese Reihenfolge ändert, dann ändert sich auch der Farbton und es gibt Farb-Abweichungen.
Standard-Reihenfolge beim 4-Farbdruck: Schwarz → Cyan → Magenta → Yellow
Rasterwinkelung
Der Rasterwinkel beschreibt die Neigung des Rasters. E
ine falsche Rasterwinkelung kann zum Moiré führen.
So kann man Moiré vermeiden:
- Druck mit 2 Farben: Winkel von 30°, um Moiré zu vermeiden.
- Druck mit 3 Farben: Auch die dritte Farbe um 30° drehen.
- Druck mit 4 Farben: Gelb muss einen Abstand von 15º zur nächsten Farbe haben.