Was ist ein Arbeitsfarbraum?
Ein FarbraumModell zur Darstellung von Farben mit messbaren Werten. Manche Modelle sind geräteabhängig, z.B. RGB-Farbraum für Monitore (Lichtfarben) oder CMYK-Farbraum für Drucker (Prozessfarben). » Mehr Informationen zu diesem Begriff ... ist der Teil eines Farbbereichs, den das menschliche Auge erkennen kann. Jedes Ausgabegerät hat einen speziellen Farbraum. Auf Monitoren, Scannern und Druckern können Farben jeweils ganz anders aussehen. Aber ein Bild, das mit einem beliebigen Eingabegerät erfasst wurde, soll an jedem Ausgabegerät möglichst gleich aussehen. Man spricht dann von Farbtreue.
Farbtreue kann man mit dem Farb-Management eines Programms erreichen. Im Farb-Management werden Farbräume definiert. Ein Farbraum ist ein definierter Bereich von Farben.
Beispiel:
Wenn in Photoshop ein Farbraum definiert ist, dann bekommen alle neuen Bilder diesen Farbraum. Wenn ein Bild einen anderen Farbraum hat, kann der Anwender das Bild in den Standard-Arbeitsfarbraum konvertierenumwandeln.
Hinweis:
Jede KonvertierungUmwandlung zwischen Farbräumen kann zu Verlusten führen!
Anforderungen an einen Arbeitsfarbraum:
- Soll möglichst alle ProzessFarbräume umfassen.
- Soll nicht viel größer sein wie der größte Druck-Farbraum. Dann gibt es keine Farbverluste bei der Konvertierung.
- Die Farbwerte der Primärfarben müssen definiert sein.
- Der Weißpunkt soll gemäß der NormRichtlinie, Vorgabe, Maßstab, Regel von D50 (5000 KelvinMaß für Farbtemperatur, z.B. Kerze hat 1.500 Kelvin, 100 Watt Glühbirne hat 2800 Kelvin) sein.
- Soll unabhängig sein von Geräten und Prozessen.
Merkmale von Prozess-Farbräumen:
- Gleiche Farbwerte ergeben ein neutrales Grau.
(= lineare Beziehung der Prozess-Farbräume) - Geometrische und visuelle Farbabstände sind gleich.
(= der Farbraum ist gleichabständigEin Farbraum ist gleichabständig, wenn die Abstände zwischen den Farborten im Diagramm so groß sind, wie sie auch ein Mensch empfindet. Bei kleinen Abständen sind die Farben ähnlich, bei großen Abständen sind sie sehr unterschiedlich. » Mehr Informationen zu diesem Begriff ...) - CMYK-Farbräume sind immer abhängig von Geräten und Prozessen.
- Lab-Farbräume sind zu groß.
- RGB-Farbräume sind gute Arbeits-Farbräume.
Primärfarben
Primärfarben = Grundfarben, aus denen alle anderen Farben gemischt werden.
Es gibt 2 Arten von Mischungen:
- Additive Mischung mit: Rot, Grün, Blau
- Subtraktive Mischung mit: Cyan, Gelb, Magenta (im Farbdruck genutzt)
RGB-Standard-Farbräume
Das CIE L*a*b*-Farbmodell (CIELab-Modell) übersetzt Farbraum A in Farbraum B.
CIELab ist das internationale Modell zur Farbmessung. Mit dem Modell kann man Farben mathematisch genau definierenbestimmen, beschreiben, erklären, festlegen und unabhängig von unterschiedlichen Geräten beschreiben.
Wenn alle Farben von Farbraum A auch in Farbraum B enthalten sind, dann kann ein Farbraum ohne Farbveränderung in den anderen übertragen werden.
Für die Zuordnung von CIElab-Werten zu RGB-Werten wurde ein Standard entwickelt.
RGB-Arbeitsfarbräume in CIELab
Adobe RGB
Der Adobe RGB-Farbraum wird oft in der professionellen grafischen Produktion verwendet. Der Farbraum ist so groß, dass nur wenige Monitore alle Farben dieses Farbraums anzeigen können. Im gedruckten Bild kann es deshalb Kompressionseffekte geben.
Moderne Digitalkameras arbeiten mit dem Adobe RGB-Farbraum.
Hinweis:
Bei der Konvertierung von RGBRot – Grün – Blau in CMYKCyan – Magenta – Yellow – Key (für den Schwarzanteil) können Probleme entstehen.
Parameter: Gamma 2,2 Weißpunkt D65 (6500 Kelvin)
eciRGB 1.0
ECIEuropean Color Initiative = European Color Initiative. Der eciRGB 1.0 Farbraum ist nur ein wenig kleiner als der Adobe RGB-Farbraum. Er kann Grundlage sein für alle modernen Druckräume, z. B. Bogenoffset und Rollenoffset, Tief- und Zeitungsdruck.
Rot, Grün und Blau ergeben im Druck neutrale Grautöne.
Parameter: Gamma 1,8 Weißpunkt D50 (5000 Kelvin)
eciRGB_v2
Die ECI (European Color Initiative) empfiehlt eciRGB_v2 als Arbeitsfarbraum.
Unterschied zu eciRGB 1.0:
Es gibt keinen Gamma-Wert, sondern eine L*-Gradationskurve. Diese ist nach einem optimalen CIEL*a*b*-Farbraum berechnet.
Vorteil der L*-Gradation:
Monitore mit TFT-Panels können fast alle Farbräume vollständig anzeigen. Der Farbumfang von eciRGB_v2 ist identisch wie bei eciRGB 1.0
Hinweis:
Daten ohne eciRGB_v2-Farbraum nicht in eciRGB_v2 konvertieren!
Parameter: Gamma nicht vorhanden Weißpunkt D50 (5000 Kelvin)
sRGB
Der sRGB-Farbraum ist Standard für Webbrowser. Der Farbumfang ist kleiner als bei anderen RGB-Farbräumen. Einfache Digitalkameras arbeiten mit dem sRGB-Farbraum.
Hinweis:
sRGB ist für die Druckproduktion nicht geeignet.
Parameter: Gamma 2,2 – Weißpunkt D65 (6500 Kelvin)
Apple RGB
Der Farbumfang ist ungefähr so groß wie bei sRGB. Deshalb ist Apple RGB auch nicht geeignet für die Druckproduktion.
Parameter: Gamma 1,8 – Weißpunkt D65 (6500 Kelvin)
Color Match RGB
Color Match RGB entspricht dem RGB-Farbraum des Radius PressView-Monitors, der oft in der grafischen Produktion eingesetzt wurde.
Hinweis:
ColorMatch RGB ist technisch nicht mehr aktuell und wird nicht mehr empfohlen.
Parameter: Gamma 1,8 – Weißpunkt D50 (5000 Kelvin)
Wide Gamut RGB (weite Farbräume)
Wide Gamut RGB ist ein sehr großer Farbraum. Die meisten Farben können auf einem durchschnittlichen Monitor und im Druck nicht dargestellt werden. 13 % des Farbraums liegen außerhalb des sichtbaren Bereichs.
Hinweis:
Bei der Konvertierung von RGB in CMYK können Probleme entstehen.
Parameter: Gamma 2,2 – Weißpunkt D50 (5000 Kelvin)
Monitor RGB
Der Monitor RGB wird über die Einstellung des Monitors berechnet.